Mitteldeutsche Zeitung vom 27.10.2005

Pressebeitrag MZ
 

Bild o.: Für Hobby-Winzer Bernhard Gremler ist die Weinlese 2005 schon beendet. Die Trauben wurden zum Keltern nach Höhnstedt gebracht. Es verspricht, ein guter Jahrgang zu werden.
Bild m.: Volker Wand hat die Trauben gewonnen und zum Keltern gebracht.

MZ-Foto (2): Susanne Weihmann



 

Wein 2005 hat gute Qualität

Winzer bringen Trauben nach Höhnstedt

Von  S U S A N N E   W E I H M A N N

Bernburg/MZ. Der Jahrgang 2005 scheint ein guter zu werden. Bernhard Gremler von den Bernburger Weinbaufreunden rechnet mit einem Mostgewicht von 80 Oechsle. "Je höher dieser Gehalt ist, desto besser", weiß der Hobby-Winzer, der sich seit einigen Jahren um die Wiederbelebung des Bernburger Weinbaus bemüht.

Am Montag haben die Weinbaufreunde des Bernburger Heimatkreises die diesjährige Ernte zusammen getragen und nach Höhnstedt zum Keltern gebracht. Knapp 400 Kilogramm Trauben werden es wohl gewesen sein, schätzt Gremler. Auf etwa 260 Liter Wein können sich die Bernburger dann im Frühjahr freuen, wenn sie ihn in Höhnstedt abholen. Der Jungwein wird aber nicht gleich getrunken. Ein halbes Jahr soll er in einem Eichenfass nachreifen. Charakteristisch für diesen trocken ausgebauten Wein sei der Geschmack nach Walderdbeeren und Muskat. Das jedenfalls findet Gremler, dessen Weinstöcke an der Bruchsteinmauer des Pfau'schen Stifts in der Kustrenaer Straße gedeihen.

Die Ausbeute in diesem Jahr war zwar etwas geringer als im vergangenen, weil die Blüten durch die Kälte im Frühjahr geschädigt wurden. "Die Qualität ist aber gut", versichert Gremler. Reichlich der "exotisch-aromatisch" schmeckenden Trauben zum Naschen bleiben aber hängen. Aus der Rebe, die nachweislich mindestens seit 1777 angebaut wird, reift in Höhnstedt der "Bernburger Blaue"®. Die Rebe steht allerdings nicht in der deutschen Sortenliste, so dass der Wein offiziell nicht anerkannt ist. Die Weinfreunde dürfen dennoch mit Erlaubnis des Ministeriums für Landwirtschaft in Magdeburg keltern. Die Etiketten müssen allerdings den Hinweis "Wein aus Lohnleistung" aufweisen.