Wein 2005 hat gute Qualität
Winzer bringen Trauben nach Höhnstedt
Von S U S A N N E W E I H M A N N
Bernburg/MZ. Der Jahrgang 2005 scheint ein guter zu werden. Bernhard
Gremler von den Bernburger Weinbaufreunden rechnet mit einem Mostgewicht
von 80 Oechsle. "Je höher dieser Gehalt ist, desto besser", weiß der Hobby-Winzer, der sich seit einigen Jahren um die
Wiederbelebung des Bernburger Weinbaus bemüht.
Am Montag haben die Weinbaufreunde des Bernburger Heimatkreises die
diesjährige Ernte zusammen getragen und nach Höhnstedt zum Keltern gebracht. Knapp 400 Kilogramm Trauben werden es wohl
gewesen sein, schätzt Gremler. Auf etwa 260 Liter Wein können sich die Bernburger dann im Frühjahr freuen, wenn sie ihn
in Höhnstedt abholen. Der Jungwein wird aber nicht gleich getrunken. Ein halbes Jahr soll er in einem Eichenfass
nachreifen. Charakteristisch für diesen trocken ausgebauten Wein sei der Geschmack nach Walderdbeeren und Muskat. Das
jedenfalls findet Gremler, dessen Weinstöcke an der Bruchsteinmauer des Pfau'schen Stifts in der Kustrenaer Straße
gedeihen.
Die Ausbeute in diesem Jahr war zwar etwas geringer als im vergangenen, weil die Blüten durch die Kälte im Frühjahr
geschädigt wurden. "Die Qualität ist aber gut", versichert Gremler. Reichlich der "exotisch-aromatisch" schmeckenden
Trauben zum Naschen bleiben aber hängen. Aus der Rebe, die nachweislich mindestens seit 1777 angebaut wird, reift in
Höhnstedt der "Bernburger Blaue"®. Die Rebe steht allerdings nicht in der deutschen Sortenliste, so dass
der Wein offiziell nicht anerkannt ist. Die Weinfreunde dürfen dennoch mit Erlaubnis des Ministeriums für Landwirtschaft
in Magdeburg keltern. Die Etiketten müssen allerdings den Hinweis "Wein aus Lohnleistung" aufweisen.
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